Am 20. April erlebte Bitcoin ein Ereignis, das die Aufmerksamkeit vieler Bitcoiner (und einiger Medienhäuser) auf sich zog: das Halving. Dieses Ereignis läutet die 5. Epoche von Bitcoin ein und markiert gleichzeitig einen wichtigen Meilenstein in Bitcoins Geschichte. Mit diesem Halving wurde Bitcoin seltener als Gold. Eine ideale Gelegenheit, über die einzigartige Knappheit Bitcoins nachzudenken. Lasst uns gemeinsam einen Blick darauf werfen, wie Bitcoin das knappste Geld der Menschheitsgeschichte wurde und welche Rolle das Halving dabei spielt.
Das Halving und die Begrenzung auf 21 Millionen BTC
Eine der wichtigsten Eigenschaften von Bitcoin ist seine begrenzte Menge auf 21 Mio. Bitcoins. Dieser Umstand ist fest im Bitcoin-Protokoll verankert. Unser heutiges Geld, in der Regel Fiatgeld genannt (“fiat” kommt aus dem Lateinischen und bedeutet “es geschehe/entstehe”), teilt diese Eigenschaft nicht: unsere Zentral- und Privatbanken können per Knopfdruck neues Fiatgeld erzeugen. Da dies ständig passiert, führt dies, wie wir letztes Mal gesehen haben, dazu, dass unser Geld kontinuierlich an Wert verliert.
Zurück zu Bitcoin: Wie kommen diese Bitcoins überhaupt in den Umlauf und wie wird nun sichergestellt, dass diese Obergrenze nicht überschritten wird? Neue Bitcoins werden an die Miner ausgegeben in Form einer Belohnung für ihre geleistete Arbeit. Die Miner sind essentiell für Bitcoin. Kurz gesagt, stellen sie sicher, dass Transaktionen ausgeführt werden. Sie tun dies nach einer speziellen Vorgehensweise, welche Proof-of-Work genannt wird. Dazu aber ein anderes Mal mehr. Die Ausschüttung neuer Bitcoins passiert nach einem vordefinierten Schema, sobald ein Miner einen validen neuen Block gefunden (= valide neue Transaktionen ausgeführt) hat.

Das heisst, bis zum allerersten Block von Bitcoin gab es noch gar keine Bitcoins. Erst mit jedem Block wurden neue Bitcoins kreiert. In der ersten Epoche von Bitcoin erhielten die Miner für jeden Block 50 Bitcoins. Um sicherzustellen, dass nicht mehr als 21 Mio. Bitcoins entstehen, findet ca. alle vier Jahre resp. alle 210’000 Blöcke das sogenannte "Halving" statt. Dabei wird die Belohnung für das Mining halbiert. Dieser Prozess wird solange fortgesetzt, bis die Höhe der Belohnung die kleinste Einheit von Bitcoin unterschreitet: 1 satoshi (100 Mio. satoshis entsprechen einem Bitcoin). Durch diesen Mechanismus wird sichergestellt, dass nie mehr als 21 Mio. Bitcoins entstehen.
Im Bitcoin-Protokoll steht somit nirgends “es gibt maximal 21 Mio. Bitcoins”. Stattdessen ist die Obergrenze von 21 Mio. lediglich die Folge des vordefinierten Ausschüttungsplans. Die gesamte Bitcoinmenge nähert sich mit der Zeit immer näher an die 21 Mio., ohne diese jemals zu überschreiten.
Wenn du von diesen Abläufen zum ersten mal liest und nicht alles auf Anhieb verstehst, können wir dich beruhigen, dass es den meisten so ergeht!
Weiter gehts nächste Woche im 2. Teil zu Bitcoins Knappheit.
Eure Bitcoin Freunde